Auch unsere 11er waren zum Tag der Naturwissenschaften unterwegs. Für die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Chemie, Physik und Geschichte ging die Reise nach Chemnitz.
Die Chemiker konnten an der TU Chemnitz die Vielfalt der komplexometrischen Titrationen praktisch, d.h. durch faszinierende Experimente entdecken. Und das mit bester Ausrüstung. Beim Experimentieren ging die Zeit so schnell vorbei, dass wir nicht einmal das Essen der Mensa genießen konnten.
Auch die Schülerinnen und Schüler des Physik Leistungskurses hatten die Möglichkeit unter Betreuung von Studierenden, Experimente durchzuführen. Dabei standen ihnen erstklassig ausgestattete Arbeitsplätze zur Verfügung, die ein professionelles Arbeiten, bei dem der Spaß auch nicht zu kurz kam, ermöglichten.
Während die einen in den Räumen der TU experimentierten, stand für die anderen eine Besichtigung des Kaßberg-Gefängnisses auf dem Plan. Dieses befindet sich in einem heute und auch damals sehr reichen Viertel, am Kaßberg. Das Gefängnis wurde bereits im Kaiserreich, seit seiner Erbauung 1877, bis hin zur DDR genutzt. Über die vielen Jahre wurden zahlreiche Menschen, auch Unschuldige, verhaftet.
Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit das Gefängnis am Kaßberg von innen zu besichtigen und auch Zeit die verschiedenen Bereiche zu erkunden. Heutzutage sind in den alten Gemäuern größtenteils Wohnungen entstanden.
Das Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz ist als einstiger Abwicklungsort des Häftlingsfreikaufs aufseiten des ostdeutschen Regimes ein wichtiger Erinnerungsort an DDR-Unrecht und deutsche Teilung. Für die meisten der mehr als 33.000 politischen Gefangenen, die zwischen 1962/1963 und 1989 von der Bundesregierung aus der Haft in der DDR freigekauft wurden, ging es von hier aus in die Freiheit. Außerdem diente der Gebäudekomplex als Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit und zuvor der sowjetischen Geheimpolizei NKWD/MGB. In der Zeit des Nationalsozialismus waren im Kaßberg-Gefängnis Angehörige unterschiedlicher Verfolgtengruppen eingesperrt.
Quelle: https://gedenkort-kassberg.de/
B. Reinel, Lehrer
S. Suplie, Schulverwaltungsassistentin