04.11.2022 | Jugend debattiert

Ein Artikel von C. Dietzel, Lehrerin am Christoph-Graupner-Gymnasium Kirchberg:

Sollte Frankreich mit Käse überbacken werden?

Dieser zunächst merkwürdig anmutenden Frage stellten sich am 04.11.2022 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 am Julius-Mosen-Gymnasium in Oelsnitz/Vogtland.
All diese Neuntklässler*innen eint die Freude, über interessante, komplizierte, wichtige, aber gern auch einmal absurde Dinge nachzudenken und miteinander nach einer Lösung zu suchen, gemäß dem Motto: „Von der Kontroverse zum Erkenntnisgewinn“. Dieser Grundgedanke ist Teil des Formates „Jugend debattiert“, zu dem unsere Schule, aber auch das Julius-Mosen-Gymnasium in Oelsnitz gehören.
Nun fand erstmalig das geplante Netzwerktreffen der beiden Schulen statt, bei dem sich alle Teilnehmenden zunächst durch persönliche Fragen ein wenig kennenlernten. So galt es zum Beispiel auf die Frage „Welcher Prominente wärst du gern? Begründe!“ spontan eine ehrliche wie auch originelle Antwort zu geben. Da es an Spontanität, Einfallsreichtum und Redegewandtheit keiner und keinem fehlte, war das Eis schnell gebrochen und eine unerwartete Vertrautheit geschaffen.
Als Team lernten die Schülerinnen und Schüler im Anschluss anhand der Entscheidungsfrage „Sollte die Schule als Bildungsinstanz abgeschafft werden?“, anderen genau zuzuhören, auf Meinungen treffsicher zu reagieren und die eigenen Argumente überzeugend vorzustellen. Dazu machten sie sich nicht nur sinnbildlich auf den Weg, sondern schritten auch mehrere Stationen ab.
Den Abschluss bildete eine Spaßdebatte: Sollte Frankreich mit Käse überbacken werden? Wer glaubt, dass solch eine Frage zu nichts führe, wäre letzten Freitag eines Besseren belehrt worden. Während die Vertreter*innen der Contra-Seite schlagkräftig auf überbordende Kosten, fehlende technische Umsetzbarkeit und verlorene Kulturgüter aufmerksam machten, konterten die Befürworterinnen mit der Exklusivität und dem wirtschaftlichen Mehrwert eines solchen Projektes. Zugegebenermaßen fiel es den Juroren nicht immer leicht, sich ein Lachen zu verkneifen, während sie beurteilen mussten, inwiefern die debattierenden Schülerinnen und Schüler Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft bewiesen.
Nach 90 Minuten stand fest: das müssen wir unbedingt wiederholen. Gelungen ist kein Ausdruck für dieses freundschaftliche und bereichernde erste Treffen.

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