Auf den Spuren von Goethe und Schiller…
Am 30.10. fuhren Teile der Deutsch Leistungskurse 11/12 gemeinsam mit Frau Wetzel und Herrn Sprenger in die Kulturstadt Weimar.
Dort wartete ein vielfältiges Programm auf sie, um in das damalige Leben der beiden Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller zu schnuppern.
Zuallererst ging es traditionell zum Denkmal der beiden, das seit 1857 den Platz vor dem Nationaltheater schmückt.
Außerdem wurde am Vormittag das Wohnhaus von Friedrich von Schiller besucht, in dem die Schülerinnen und Schüler jegliche Wohnräume von ihm betreten durften. Eine durchaus aufgeschlossene Museumsmitarbeiterin erklärte detailliert, wie Schiller und seine Frau mit den vier Kindern lebten, dabei sind beispielsweise die Möbelstücke, sowie die Treppen erhalten wurden. Das Highlight und Herzstück des Hauses ist Schillers Arbeitszimmer in der zweiten Etage, hier steht der Schreibtisch (eine Sonderanfertigung) an dem er Werke, wie Wilhelm Tell verfasste. Direkt daneben steht das Bett, auf dem er starb. Beide Möbelstücke, sowie ein Bücherregal mit Büchern, in dem er gelesen haben soll, sind mittlerweile über 200 Jahre alt.
Als nächstes liefen die Schülerinnen und Schüler zur Fürstengruft. Goethes Leiche liegt dort bis heute, Schillers wurde nie vollständig gefunden, da er in einem Massengrab begraben worden sei. Trotz dessen ist die Weimarer Fürstengruft seit Goethes Tod, 27 Jahre nach dem von Friedrich von Schiller, die letzte Ruhestätte der beiden Dichterfürsten.
Nach zwei Stunden Pause, um in der Stadt zu essen, einzukaufen oder um sich auszuruhen, war die Zeit für einen Rundgang im Wohnhaus von Johann Wolfgang von Goethe angebrochen. Hier wurden ebenfalls alle Zimmer versucht mit originalen Möbeln zu erhalten. Ein Merkmal des Hauses ist, dass jedes Zimmer eine andere Wandfarbe hat. Der gelbe Saal war das Esszimmer, während das Büsten- und Brückenzimmer in einem Blauton angestrichen wurde. Goethe schrieb einst: „Das Menschen Wohnung ist sein halbes Leben“, dies war Inhalt eines Briefes an seinen Freund Johann Heinrich Meyer, der 1792 das berühmte Deckengemälde „Iris auf dem Regenbogen“ über der Treppe in Goethes Haus malte. Auch über die Treppe selbst lässt sich vieles sagen, Goethe ließ sie wohl nach seiner Italienreise anfertigen. Die Stufen sind breit und haben einen sehr geringen Höhenunterschied. Man soll ein ehrwürdiges Gefühl haben, wenn man sie besteigt. Ebenfalls konnte sowohl sein Arbeitszimmer, als auch der Sessel, auf dem er starb betrachtet werden. Auf dieser Zeitreise zurück in die Epochen von Sturm und Drang, sowie Klassik, dürfen außer die beiden berühmtesten Vertreter, auch ihre Zeitgenossen nicht fehlen. So auch Anna Amalia.
Durch die Zwangsheirat mit Ernst August II. wurde sie schon früh Herzogin. Als Sie mit nur 19 Jahren Witwe wird und ihre Kinder allein großziehen muss und alleinige Herzogin von Sachsen – Weimar und Eisenach wird. Sie heiratete kein zweites Mal, stattdessen war Sie die größte Förderin der von Wilhelm Ernst gegründeten Bibliothek in Weimar. Goethe war zeitweise Bibliothekar und vergrößerte den Bestand um mehrere tausend Bücher.
Nun kennen viele die Bibliothek ebenfalls wegen dem verheerenden Brand im Jahr 2004. Dabei wurden 50.000 Bücher vollkommen zerstört, sowie 62.000 stark beschädigt. Der Inhalt viele dieser Bücher, die sogenannten „Aschebücher“ wurde aufwendig versucht wiederherzustellen. Die Schülerinnen und Schüler konnten sowohl den Bücherkubus, als auch den berühmten Rokoko Saal besichtigen. Mittlerweile wurde es dunkel und das Ambiente einer Reise in andere Epochen war perfekt.
Es war ein wunderschöner Tag, voller neuer Erkenntnisse zum Leben von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller und ihren Zeitgenossen, sowie die Nachwirkungen all dieser.
Melanie D., Schülerin