Juni 2023 | Exkursion zur Gedenkstätte Buchenwald

Am vergangenen Donnerstag und Freitag (22.6. und 23.6.) fuhren die neunten Klasse gemeinsam mit ihren Klassen – bzw. Geschichtslehrern in die Gedenkstätte des damaligen KZs Buchenwald. Es war ein Lager, worin ausschließlich männliche Gefangene inhaftiert waren, der Jüngste von ihnen war zwei Jahre alt,
der Älteste 86. Nur in seinen Außenlagern gab es Frauen. In Buchenwald kamen insgesamt 56.000 Menschen ums Leben.
Als wir, die 9 b/c, am Freitag in der Gedenkstätte ankamen, ging es als Erstes in einen ca. 20 minütigen Kinofilm über das KZ Buchenwald. Darin berichteten uns Zeitgenossen den Alltag im Lager und was sie
alles Schreckliches erlebten. Es wurden  Originalaufnahmen, sowohl aus dem Lager als auch vom damaligen Weimar gezeigt.
Nach dem Film begannen zwei voneinander unabhängige Führungen. Frau Castillo, eine Erziehungswissenschaftlerin, die in Chile studierte,
zeigte der 9b das Lager und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter, der nicht fest dort arbeitet, der 9c . Dabei wurde vor allem über die SS Wärter des KZ´s auf der einen Seite und die Lagerinsassen auf der anderen
berichtet.
Leider spielte das Wetter an diesem Tag überhaupt nicht mit und wir konnten durch den strömenden Regen nicht das komplette Areal sehen, dafür zeigte uns Frau Castillo aber eine Rekonstruktion des Lagers und berichtete, was früher in den einzelnen Bereichen geschah.
Danach besichtigten wir den sogenannten Bunker des KZ´s, der zum Foltern bestimmter Opfergruppen diente. Es war nahezu erschütternd die Bilder und Biografien einzelner Opfer in den Zellen des Bunkers
zu sehen. Auch aus diesem Grund überließ uns Frau Castillo, ob wir hineingehen möchten oder nicht.
Direkt an den Bunker grenzte das Tor des Lagers, wohinter sich damals die Baracken befanden, von denen heute nur noch das Fundament zu sehen ist.
Auch ein Metallstein mit allen Nationalitäten der Opfer, die damals im KZ umkamen bzw. einsaßen, befindet sich dort. Das ganz Besondere ist, dass dieser Stein auf 37,5 Grad Celsius (Körpertemperatur) erhitzt
wird. Wenn man ihn berührt, spürt man eine Energie, durch die man sich den Opfern näher fühlen soll. Davon waren wir sehr ergriffen. Als nächstes wurde das Pathologiezimmer gezeigt, wo den Opfern oft
z.B. Goldzähne herausgebrochen wurden. So und mit vielen weiteren schrecklichen Methoden, verdiente KZ Kommandant Karl Koch auch nach ihrem Tod noch an ihnen.
Gleich daneben befand sich der Verbrennungsraum mit 6 Öfen und dazwischen ein Zimmer, in dem wieder ein paar Gedenktafeln und Bilder in vielen  verschiedenen Sprachen an der Wand hingen. Dies
stellte ein weiteres Mal die Vielfalt der Opfer dar, die im Lager gelitten haben.
Im Anschluss ging es durch eine Treppe runter zum Leichenkeller (direkt unter den Öfen). Dieser, wie viele andere Räume vorher auch schon, ist noch im Originalzustand.
Letzte Station der Führung war ein umgebauter Pferdestall, den die Nationalsozialisten als  „Genickschussanlage“ benutzten. Hier wurden sowjetische Kriegsgefangene aus falschen Gründen hineingelockt und durch eine perfide Taktik  erschossen. Durch schalldichte Wände bekamen die anderen Insassen davon nichts mit.
Bevor es wieder nach Hause ging, bekamen wir noch die Chance, für eine Stunde das Museum über das KZ Buchenwald zu besuchen. Darin verteilten sich auf drei Etagen Biografien der Opfer, originale Anzüge
und Uniformen, hinterbliebene Dinge der Opfer (wie z.B. ein von den Insassen gebautes Schachbrett oder ein genähter Teddybär), aber auch ein Bereich, in dem vom KZ nach 1945 berichtet wurde.
Insgesamt lässt sich sagen, dass vor allem die Führungen sehr würdevoll gestaltet wurden, aber auch das Museum ein respektvolles Andenken an diesen Ort bildet. Für alle Schülerinnen und Schüler war es ein sehr informativer Tag, der lange in Erinnerung bleibt.

Melanie D., Schülerin